Gnadenbild in Kevelaer
Wer heute zur Wallfahrt nach Kevelaer pilgert, um die "Trösterin der Betrübten" von Luxemburg zu ehren und anzubeten, wird umfangen von der jahrhundertealten Tradition der Pilgerreisen an diesem Ort der Marienverehrung. Das Holzkreuz, an dem Hendrick Busman gebetet hatte, wurde schon nach wenigen Jahren entfernt, weil die Pilger sich immer wieder kleine Holzspäne davon abschnitten, bis davon kaum noch etwas übrig blieb. Dafür aber steht dort nun die sechseckige Gnadenkapelle, die im Jahr 1654 nach dem Vorbild von Scherpenheuvel in Brabant gebaut wurde und die ursprüngliche Kapelle umschließt. Auf einem Wappenschild ist neben einem Satz aus dem Magnifikat zu lesen: "Ano 1642 Hendrick Busman - Mechel Scholt gegev".
Das kleine Kevelaerer Gnadenbild aus Luxemburg, bildet heute den Mittelpunkt der Wallfahrt Kevelaer. Es hängt noch an der derselben Stelle, wo es damals angebracht worden war und berührt die Herzen der Pilger durch seine Schlichtheit und die Geschichte seiner Entdeckung wie eh und je.
Die großen Pilger Gottesdienste mit ihren eindrucksvollen liturgischen Feiern finden in der 1858 gebauten, prächtigen Marien Basilika statt, deren 90 Meter hoher Turm das Bild des Wallfahrtortes Kevelaer bestimmt. Weitere Stationen der Wallfahrt Kevelaer sind die Kerzenkapelle, die Sakramentskapelle und die Beichtkapelle, alles Orte der stillen Einkehr und Selbstbesinnung für die Pilger.
Gnadenkapelle Kevelaer © Blenkers / PIXELIO
Kevelaer gilt heute als einer der größten christlichen Wallfahrtsorte in Europa. Die vielen großen Prozessionen bestätigen den Wallfahrtsort Kevelaer in seiner herausragenden Bedeutung für die katholischen Gläubigen ebenso wie die Millionen Pilger aus aller Welt, die jährlich eine Wallfahrt nach Kevelaer machen. Papst Johannes Pauls II. ehrte das Gnadenbild und die Wallfahrt Kevelaer im Jahr 1987 durch seinen hohen Besuch und unterstrich damit den Ruf von Kevelaer als einem Wallfahrtsort, der den Menschen, die sich auf eine Pilgerfahrt begeben wollen, ans Herz gelegt werden soll.
Sogar eine Motorradwallfahrt nach Kevelaer findet jedes Jahr im Sommer statt, mit einem eigenen Gottesdienst. Hunderte von Motorradfahrern pilgern dann nach Kevelaer und übernachten in ihren mitgebrachten Zelten.